4. Niederlage im 4 Spiel: 18:20 (Halbzeit: 9:10) beim TSV Hardebek
Wenn Spielerinnen unserer VfL-Damenmannschaft in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Albtraum gehabt haben sollten, dann dürften sie von Celina Voßbeck geträumt haben. Denn: Die junge Spielerin mit der Rückennummer 3 war die überragende Akteurin in der Landesligabegegnung zwischen ihrem TSV Hardebek und unseren VfL-Frauen am Sonntag, dem 29. Oktober, in Brokstedt. Schnell, wendig, mit gutem Auge für die Lücke im Geesthachter Abwehrverbund, sehr guter Wurftechnik und oft nur durch ein Foul zu bremsen. Nicht nur, dass sie elf der 20 Hardebeker Tore markierte, darunter vier Siebenmeter bei vier Versuchen; bei den Abwehraktionen gegen die junge Hardebekerin fing sich unsere VfL-Sieben auch zwei rote Karten ein. Eine Schwächung, die in den letzten Minuten der Begegnung mit spielentscheidend sein sollte.
Von Celina Voßbeck einmal abgesehen, präsentierte sich der TSV Hardebek eher hausbacken. Aus dem Rückraum mit nur wenigen und dann ungefährlichen Abschlüssen, versuchten die Handballerinnen aus dem Kreis Segeberg hauptsächlich über den Kreis und schnelle Tempogegenstöße zum Erfolg zu kommen. Und dabei konnten sie sich auf ihre Nummer 3 verlassen. Wenn unsere VfL-Damen wieder einmal zu drucklos oder zu unpräzise abgeschlossen hatten, war Voßbeck bereits auf und davon und durfte einen langen Pass erwarten. Läuferisch konnten lediglich unsere Celina (Franke) oder Angelina mithalten. Und: Wenn Voßbeck Druck auf unsere Deckung ausübte, band sie zumeist zwei Abwehrspielerinnen, so dass sie dann auf die freie Kreisläuferin oder die freien Außenpositionen ablegen konnte.
Auch wenn die One-Woman-Show des TSV Hardebek nur schwer in den Griff zu bekommen war, hätte die Brodesser-Sieben mehr aus dem Spiel machen müssen. Warum es nicht gelang, ist schon aus dem Ergebnis abzulesen. 20 Gegentreffer in einem Auswärtsspiel sind O.K., aber 18 eigene Treffer in 60 Minuten sind zu wenig. Von 29 Geesthachter Angriffen in der ersten Halbzeit wurden lediglich neun erfolgreich abgeschlossen, viermal war die gegnerische Torfrau Endstation und 16 (!) VfL-Angriffe endeten mit einem Ballverlust oder einem Fehlwurf auf den Hardebeker Kasten. Dass unsere Mädels zur Pause trotzdem nur mit 9:10 zurücklagen, war der guten Abwehrarbeit und der ebenfalls hohen Fehlerquote der Heimmannschaft zu verdanken.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es dann recht gut für unsere VfL-Truppe aus. Denn: Innerhalb von zwölf Minuten konnten Ina, Celina, Angie und zweimal Maren den 9:10-Pausenrückstand in eine 14:11-Führung verwandeln. Zum einen hatte sich Kerstin im Tor erheblich gesteigert (hielt sogar einen Siebenmeter), zum anderen lief es im Angriff wesentlich flüssiger. Insbesondere Sabrina auf halblinks zog mehrfach zwei Gegenspielerinnen auf sich und konnte dann auf Linksaußen Maren in Szene setzen. Die gute Geesthachter Phase war aber nach einer Hardebeker Auszeit beendet. Innerhalb von fünf Minuten legten die Gastgeberinnen einen 4:0-Lauf hin, weil wir u.a. zwei Würfe von den Außenpositionen nicht verwerten konnten und ein Kreisanspiel missglückte.
In der Schlussphase - nach dem 15:14 für den TSV Hardebek - wurde es dann hektisch: Zwischen der 49. und der 57. Minute entschieden die Schiedsrichter 7-mal auf Siebenmeter (4-mal gegen Hardebek, 3-mal gegen uns) und sprachen drei Zweiminutenstrafen gegen die TSV’erinnen aus. Alle Treffer in diesen Minuten waren Siebenmetertore! Da aber unsere Mädels aus den Überzahlsituationen nur wenig machen, zudem einen der vier Strafwürfe nicht verwandeln konnten und darüber hinaus auch einige fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter (beide waren in der Schlussphase überfordert) hinnehmen mussten, stand am Ende eine 18:20-Niederlage zu Buche.
Grundverkehrt wäre es aber, eine Teilschuld bei den Unparteiischen zu suchen. Die Gründe für die vierte Niederlage im vierten Saisonspiel sind ausschließlich hausbedingt. Zwar war es erfreulich zu sehen, dass die ein oder andere Spielerin langsam wieder in die Spur findet, dennoch ist die Mannschaft individuell und insgesamt noch relativ weit von ihrer Vorjahresform entfernt. Hier sind weitere Fortschritte erforderlich, um in den nächsten Spielen gegen den Suchsdorfer SV (5.11., OHG) und gegen die HSG Gettorf/Osdorf (12.11., auswärts) die ersten Punkte in der Landesliga einzufahren. (hws, 30.10.2023, geschrieben für die Homepage)
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